Niederösterreich verfüge über viele hervorragende Bademöglichkeiten, der Badespaß könne aber schnell gefährlich werden, sagte Landesrätin Eva Prischl am heutigen Mittwoch im Stützpunkt der Wasserrettung am Ratzersdorfer See in St. Pölten, wo sie gemeinsam mit Markus Schimböck, Landesleiter der Österreichischen Wasserrettung / Landesverband NÖ, die Einsatzbilanz zum Jahr 2024 präsentierte.
„In Österreich sind im Vorjahr 39 Menschen ertrunken. Rund 630.000 Menschen und damit 7 Prozent der österreichischen Bevölkerung können nicht, 23 Prozent nur unsicher schwimmen. Bei den Fünf- bis 19-Jährigen sind es 137.000, die nicht schwimmen können. 2021 hatten noch 4 Prozent keine Bademöglichkeit in der Nähe, mittlerweile sind es 10 Prozent. Der Anteil der Familien, die nicht schwimmen können, ist in diesem Zeitraum von 8 auf 13 Prozent gestiegen“, sprach Prischl dabei die mangelnde Schwimmkompetenz an, verwies auf die 1.280 „Schwimmkids“, die heuer in Niederösterreich kostenlosen Schwimmunterricht erhalten, und betonte: „In der Badewanne kann man nicht schwimmen lernen“.
Vor diesem Hintergrund sei Niederösterreich sehr stolz auf seine Rettungseinheiten, die immer da seien, wen man sie brauche. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserrettung leisteten dabei Großartiges, bedankte sich die Landesrätin und präzisierte: „2024 hat es 793 Einsätze mit über 50.000 geleisteten Stunden gegeben. Ein besonderer Schwerpunkt war der Hochwassereinsatz, bei dem 223 Wasserretterinnen und Wasserretter gemeinsam mit anderen Blaulichtorganisationen 230 Menschen evakuierten und 75 Tiere retteten. Zudem wurden über 3.048 Schwimmausbildungen absolviert“.
Schimböck sprach von österreichweit durchschnittlich 30 bis 50 Ertrinkungsunfällen pro Jahr, wobei Ertrinken insbesondere bei Kindern die zweithäufigste Unfallursache sei, und unterstrich die Wichtigkeit der Prävention, die zu Hause bei der Absicherung des eigenen Pools beginne und über Schwimmkurse und die entsprechende Aufsichtspflicht bis zum Erlernen von Selbstrettungskompetenzen reiche. Neben der oft auch auf nicht vorhandene Infrastruktur zurückzuführenden mangelnden Schwimmkompetenz ortete er die Hauptunfallgründe auch im jeweiligen Gesundheitszustand sowie der Selbstüberschätzung im Zuge von Trendsportarten.
In Bezug auf die Wasserrettung Niederösterreich führte er aus, dass von den 1.677 ehrenamtlichen Mitgliedern 273 aktive Wasserretter seien, die Tag und Nacht zur Verfügung stünden. Von den 793 Einsätzen des Vorjahres – die Steigerungsrate bei den Einsätzen liege so wie jene der neu hinzukommenden Mitglieder bei 5 bis 10 Prozent pro Jahr – seien 90 Alarmeinsätze gewesen: „Der Katastropheneinsatz 2024 mit 66 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden großteils im Raum St. Pölten war der größte Einsatz der Wasserrettung überhaupt“.
Bei Notfällen ist die Wasserrettung jederzeit über die Notrufnummer 144 zu alarmieren. Nähere Informationen beim Büro LR Prischl unter 02742/9005-12576, Anton Heinzl, und e-mail anton.heinzl@noel.gv.at bzw. www.wasser-rettung.at.
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Landesrätin Eva Prischl und Markus Schimböck, Landesleiter der Österreichischen Wasserrettung / Landesverband NÖ, präsentierten am Ratzersdorfer See in St. Pölten die Einsatzbilanz der NÖ Wasserrettung 2024.
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