25.06.2025 | 11:00

Pilotprojekt „Gesundheit.Region.Waldviertel“: Erste konkrete Maßnahmen zur Umsetzung präsentiert

LR Schleritzko: Wir wollen die Zusammenarbeit der Akteure im System stärken und neue Angebote schaffen

Pilotprojekt Gesundheitsregion-Waldviertel auf Erfolgskurs: Landesrat Ludwig Schleritzko gab gemeinsam mit „Tut gut“-Geschäftsführer Erwin Zeiler und Universitätsprofessorin Doris Behrens (v.l.n.r.) einen Rückblick auf die vergangenen Monate sowie einen Ausblick über aktuelle und zukünftige Entwicklungen.
Pilotprojekt Gesundheitsregion-Waldviertel auf Erfolgskurs: Landesrat Ludwig Schleritzko gab gemeinsam mit „Tut gut“-Geschäftsführer Erwin Zeiler und Universitätsprofessorin Doris Behrens (v.l.n.r.) einen Rückblick auf die vergangenen Monate sowie einen Ausblick über aktuelle und zukünftige Entwicklungen.© NLK Filzwieser Download (1.4Mb)

Die Gesundheitsregion Waldviertel nimmt weiter Gestalt an. Nach intensiver Konzeptionsarbeit wurden heute die ersten konkreten Maßnahmen vorgestellt, mit denen das Pilotprojekt in die nächste Phase gehen soll. Es informierte Landesrat Ludwig Schleritzko gemeinsam mit „Tut gut“-Geschäftsführer Erwin Zeiler und Universitätsprofessorin Doris Behrens bei einer Pressekonferenz an der Universität für Weiterbildung in Krems. Dabei wurde auch über die Notwendigkeit solcher Angebote in ganz Niederösterreich informiert.

„Wir stehen vor großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich: Die Bevölkerung wird älter, die medizinischen Anforderungen steigen, das Personal wird aufgrund von Pensionierungen knapper und gleichzeitig erwarten die Menschen zurecht die bestmögliche Versorgung“, sagte der Landesrat, der auch betonte: „Mit dem Pilotprojekt ‚Gesundheit.Region.Waldviertel‘ wollen wir als Bundesland Niederösterreich wissenschaftlich begleitete Maßnahmen ableiten, die uns helfen, genau diesen Herausforderungen entgegenzuwirken.“

Seit Projektstart im November 2024 haben 56 Expertinnen und Experten in über 40 Arbeitssitzungen mehr als 30 Maßnahmen entwickelt. Die abgeleiteten Maßnahmen können acht zentralen Handlungsfeldern zugeordnet werden von der Steigerung der Gesundheitskompetenz über die bestmögliche Steuerung der Versorgung bis zur gestärkten Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitsbereich. In einem nächsten Schritt sollen nun vier Maßnahmen umgesetzt werden, informierte der Landesrat. Erstens werden nach dem stationären Aufenthalt im Zentrum für Altersmedizin (ZAM) im Klinikum Waidhofen an der Thaya die Patientinnen und Patienten künftig zuhause in den eigenen vier Wänden von Community Nurses begleitet. Ziel sei es, den Reha-Erfolg nachhaltig zu sichern, Komplikationen zu vermeiden und einen Spitalsrückfall zu verhindern, so der Landesrat. „Der Projektstart ist für Herbst 2025 vorgesehen“, hielt er fest. Als zweite Maßnahme soll ein neues Schulungsformat mit zehn Modulen die Eltern im ersten Lebensjahr ihres Kindes unterstützen – mit Wissen zu Kinderkrankheiten, Babypflege, Impfungen und mehr. So sollen Unsicherheiten abgebaut sowie stressige und teils nicht notwendige Krankenhausaufenthalte für das Baby vermieden werden. Der Start ist für Jänner 2026 am Landesklinikum Zwettl geplant. Drittens ist ein regelmäßiger Austausch für Klinikärzte und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte unter dem Motto „gemeinsam statt jeder für sich“ geplant. „Noch im Herbst 2025 wird eine Auftaktveranstaltung stattfinden“, informierte Landesrat Schleritzko.

Viertens werden neben der Gesundheitsversorgung mit Hilfe von „Tut gut“ auch die Themen Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz im Projekt verankert und Gesundheitsgemeinderäte geschult. „Die Inhalte reichen dabei von der Struktur des österreichischen Gesundheitssystems über wichtige Begriffserklärungen bis hin zur Entwicklung konkreter Umsetzungsideen im kommunalen Wirkungsbereich. Wir wollen, dass die Gesundheitsgemeinderäte die ersten Ansprechpartner in der Gemeinde sind, wenn Fragen zur Gesundheitsversorgung offen sind“, skizzierte „Tut gut“-Geschäftsführer Erwin Zeiler.

Universitätsprofessor Doris Bohrens führte aus: „Um ein realistisches, möglichst vollständiges Bild zu erhalten, wie Patientinnen und Patienten eigentlich das Gesundheitssystem nutzen, haben wir ganz bewusst verschiedene Perspektiven einbezogen. Wir haben Interviews geführt, vier interdisziplinäre Workshops umgesetzt, wissenschaftliche Literatur analysiert und die Ergebnisse in einer thematischen Gesamtanalyse gebündelt. Die Ergebnisse sind jetzt Grundlage dafür, um das Gesundheitssystem in der Pilotregion Waldviertel noch besser zu gestalten.“

Weitere Informationen: Büro LR Schleritzko, Pressesprecher Jan Teubl, MSc (WU), Telefon 0676/812 12345, E-Mail jan.teubl@noel.gv.at

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